Endlich. Die Veranstaltung, auf die mehr oder weniger ganz Erlangen das komplette Jahr über hinfiebert, ist seit Donnerstag eröffnet: Die Bergkirchweih! Zwölf Tage lang strömen jetzt die Menschenmassen zum Berg, es wird gefeiert, getrunken und das Leben genossen. Der Berg ruft!

 

Wie jedes Jahr zieht es eine Menge verschiedener Menschen auf die Bergkirchweih, junge Leute, Familien, Studenten … und wie jedes Jahr kommt irgendwann – vor allem bei denen, die das Spektakel zum ersten Mal erleben – die Frage auf, was man denn eigentlich anzieht zum Berg. „Dann kauf ich mir dieses Jahr endlich ein Dirndl“ ist eine von diesen Aussagen, die man kurz vor dem Anstich ziemlich oft mit ziemlich viel Begeisterung in der Stimme zu hören kriegt. Begeisterung, die sich meistens spätestens dann wieder legt, wenn die Mädels merken, was Dirndl (beziehungsweise Lederhosen für die Kerle) mitunter kosten können.

Also ihr Lieben, falls ihr auch noch unschlüssig seid, ob ihr euch ein Dirndl oder Lederhosen zulegen sollt – ich hab mir für euch mal ein paar Gedanken dazu gemacht.

 

Was spricht denn dafür, in Tracht zum Berg zu gehen?

Zunächst mal ist „Tracht“ meines Erachtens das falsche Wort. Ein Dirndl, insbesondere ein „Modedirndl“ mit Minirock und Glitzer, hat mit der fränkischen Tracht auffallend wenig zu tun. Die Begründung, ein Dirndl tragen zu wollen, weil es der fränkischen Tradition entspricht, ist dementsprechend ziemlich dürftig. Die Dirndl am Berg sind tatsächlich eher eine Modeerscheinung, früher trugen die Menschen hier eher normale Kleidung oder Sonntagskleider.

Trotzdem sind Dirndl und Lederhosen im Moment ziemlich angesagt, nicht nur auf der Bergkirchweih selbst, auch soziale Netzwerke wie Instagram werden zurzeit mit Bildern von posierenden Mädels im Dirndl überflutet. Ganz klar, wenn ihr da dazugehören wollt, solltet ihr euch wahrscheinlich ein Dirndl besorgen.

Beachten solltet ihr allerdings, dass man für Dirndl und Lederhosen – wie bereits erwähnt – echt viel Geld ausgeben kann. Klar gibt es auch verhältnismäßig günstige Modelle, zum Beispiel second hand auf Studentenflohmärkten, aber wenn man sich bei Kommilitonen erkundigt, was deren Dirndl gekostet hat, wird man feststellen, dass so eine Anschaffung im Durchschnitt ziemlich teuer ist. Zum Vergleich: Mein Dirndl hat ungefähr 150 Euro gekostet, und das war reduziert.

 

Ist es das wirklich wert?

Erfahrungsgemäß fällt am Berg niemand negativ auf, wenn er oder sie kein Dirndl / keine Lederhosen trägt. Aber wenn man – so wie ich – sein Dirndl eigentlich ganz schön findet und sich auf eine Gelegenheit freut, es mal wieder aus dem Schrank zu holen, dann ist die Bergkirchweih auf jeden Fall eine gute Gelegenheit dafür.

Mein abschließender Rat zum Thema Dirndl beziehungsweise Lederhosen: Wenn ihr es schön findet, dann kauft euch eins. Wenn nicht, dann nicht. Und schließlich ist das wichtigste auf der Bergkirchweih ja nicht, was ihr anzieht, sondern, dass ihr Spaß habt.

 

Von Anna Hofmann