Heute geht das Wintersemester an der FAU los – für die tausenden Studienanfänger, die zum ersten Mal einen Fuß in die Uni setzen, hat unsere Autorin Carla noch einige Last-Minute-Tipps vorbereitet.
Vor zwei Jahren habe ich – als junges Küken direkt nach dem Abi – mein Studium an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg begonnen, und ich hatte so richtig Panik vor dem komplizierten Papierkram, den komischen Begriffen und den neuen Aufgaben! Über Wochen hatte ich viel Zeit hinterm Laptop und am Telefon verbracht und versucht, mich über alles wichtige zu informieren. Ich hatte versucht, die riesigen, unübersichtlichen Strukturen der Uni-Hierarchie zu verstehen und mich in diversen Onlineportalen zurechtzufinden. Das war mir nur teilweise gelungen: Was ein “Modul” ist, wusste ich noch immer nicht und ich war an meinem ersten Tag super nervös. Ich hatte Angst, etwas Wichtiges nicht erledigt zu haben oder an der Uni nicht gleich genügend neue Freunde zu finden.
Da ich so sehr verunsichert war und all diese Panik letztendlich völlig unbegründet war; aber auch, um euch einfach einen groben Überblick über die wichtigsten Dinge für den Start ins Studium zu geben, schreibe ich diesen Artikel. Sicher ist jedes Unisemester nicht immer einfach und der Zeitdruck kann mühsam sein, aber das Studentenleben ist trotzdem toll. Ich habe sehr viele schöne Erfahrungen gemacht und einige neue Freundschaften geschlossen, die sich teilweise schon in den ersten Tagen an der Uni ergeben haben. Also keine Panik!
Der erste Tag
Ich fand also am ersten Tag den Raum, wo die ‘Erstibegrüßung’ für meinen Studiengang Orientalistik stattfand, tatsächlich irgendwie und erfuhr dort, dass ich mir keine Sorgen machen muss, irgendetwas verpasst zu haben, wo ich mich unbedingt vorher schon hätte anmelden müssen. Bei diesen Begrüßungen und in den ersten Vorlesungen bekommt man alle wichtigen Infos und den meisten Dozenten und Professoren ist bewusst, dass man als Studienanfänger noch nicht alles wissen kann – wenn sie denn nicht selbst noch viel weniger Durchblick bei Onlineportalen und Modulplänen haben.
Bei den meisten Studiengängen wird StudOn erstmal das wichtigste Portal für dich sein. Dort kannst du (normalerweise mit einem Passwort, das du erfährst, wenn du brav in der Vorlesung erscheinst) dem Ordner zu der entsprechenden Veranstaltung beitreten und findest dort die Skripte, Übungsmaterial oder sogar Literatur. ‘Skripte’ – alle redeten plötzlich von diesem Wort, worunter ich mir anfangs einen Fließtext über hundert Seiten pro Vorlesung vorgestellt hatte. In Wirklichkeit ist das Skript meistens die Powerpoint-Präsentation des Dozenten aus der Vorlesung. Solltest du das Glück haben, dass in einer Veranstaltung das Skript im Voraus hochgeladen wird, druck es dir am Besten vorher aus (die Zauberformel: acht Folien pro Seite, in schwarz-weiß und beidseitig bedruckt), dann kannst du deine Notizen gleich an der richtigen Stelle drauf kritzeln.
Dick im Kalender markieren kannst du schonmal den Prüfungsanmeldezeitraum vom 21. November bis 9. Dezember 2016 (Achtung: endet um 12 Uhr mittags!), in dem du dich in fast allen Studiengängen auf mein campus für die Prüfungen, an denen du teilnehmen willst (oder musst), anmeldest – das sollte man nicht verpassen. Auf diesem Portal muss man sich manchmal auch noch für Veranstaltungen extra anmelden. Vor Allem findet man auf mein campus aber das später Wichtigste überhaupt: die Notenübersicht.
Diese Termine darfst du nicht verpassen
Als weiteres wichtiges Datum kannst du dir auch gleich den 1. bis 8. Februar 2017 merken: Da muss jeder, der gerne weiter studieren möchte, für das Sommersemester 2017 voraussichtlich 113 Euro (Studentenwerksbeitrag plus Sockelbeitrag des Semestertickets) an die Studentenkanzlei überweisen. Aber keine Sorge: an beide Termine wird noch einmal per Mail erinnert, es lohnt sich deshalb allerdings, Mails der Uni regelmäßig zu lesen.
Willst du zum Beispiel einen Sprachkurs oder Sprachniveaueinstufungstest am Sprachenzentrum absolvieren, läuft die Anmeldung über Oktis. Mit der Prüfungsanmeldung und Teilnahmebescheinigung für solche Kurse läuft dann wieder je nach Studiengang alles ganz unterschiedlich. Das kann dann auch mal furchtbar kompliziert werden. Grundregel an der Uni: Cool bleiben! Aber auch stur, man muss manchmal Zeit und Nerven aufwenden, bei Problemen nachzuhaken. Dann klappt es auf einmal doch irgendwie.
Vieles klappt auch mit der ‘FAU-Card’ ganz gut: sie beschert dir nicht nur bei verschiedenen Gelegenheiten als Studierendenausweis vergünstigte Preise, mit ihr kannst du auch das Mensaessen und den Kopier-, Kaffee- oder Snackautomaten bezahlen. Als Ausweis ist sie aber nur gültig, wenn du sie nach Zahlen des Semesterbeitrags pro halbes Jahr neu validierst, hierfür gibt es fast überall an der Uni Automaten. Aber Achtung: Die Karte allein gilt nicht als Semesterticket – auch, wenn du nur das nachts und am Wochenende gültige Sockelticket (‘Feierticket’) nutzt, für das du den Solidarbeitrag mit dem Semesterbeitrag zahlst, musst du dir dieses erst beim VGN holen (gibt’s auch im Onlineshop zum Ausdrucken oder als Handyticket). Das Zusatzticket für alle Uhrzeiten gibt’s dort dann auch, für 199 Euro im WS 16 / 17 und 204,20 Euro (kein Scherz, der Betrag steht wirklich so auf der Unihomepage!) im SoSe 2017.
Diese Kontakte solltest du kennen
Oft sehr hilfreich, kompetent und nett sind die Mitarbeiter von der allgemeinen Studienberatung (IBZ), die direkte Nummer gegen Kummer ist 09131 85 24444 (oder -23333). Hat man konkrete Fragen zum eigenen Studiengang, gibt es für jeden Fachbereich einen Mitarbeiter des jeweiligen Instituts, der für die Studienberatung zuständig ist. Mit einem Anliegen, das eine spezielle Veranstaltung betrifft, wendest du dich am Besten direkt an den Dozenten, beispielsweise per E-Mail. Einige ignorieren diese aber völlig, dann erreicht man Mitarbeiter gut per Telefon, wenn man die richtige Zeit erwischt. Bei manchen schneit man am Besten gleich in der Sprechstunde vorbei, um Wichtiges in Ruhe klären zu können. Trau’ dich ruhig, bei Problemen und Fragen gleich mit dem zuständigen Professor oder Dozenten Kontakt aufzunehmen!
Kontakt zu deinen Kommilitonen wirst du sicher in den Vorlesungen oder in der Mensa knüpfen. Dass ihr in den ersten Wochen auch die Abende in Bars und Kneipen verbringt, wird sich von selbst ergeben. Gerade, wenn du neu in Erlangen oder Nürnberg bist, lohnen sich die Kneipentouren der Fachschaftsinitiativen/-vertretungen (FSI/FSV) an den einzelnen Fakultäten, um die ‘wichtigsten’ Orte für Studenten kennenzulernen. An die FSI deines Studiengangs kannst du dich übrigens jederzeit wenden, wenn du Fragen oder Probleme im Studium hast. Beliebte Partys zum Semesterbeginn sind die ‘Teckfak goes downtown’ und die ‘Unifete’ im Ewerk, die dieses Jahr am 17.10. und 20.10.16 stattfinden.
Wenn du dich gleich selbst engagieren und auch um die Belange anderer kümmern willst, kannst du das zum Beispiel bei den eben erwähnten FSIen tun, außerdem bei der Studierendenvertretung (‘Stuve‘), bei vielen anderen Gruppen und Initiativen (von Amnesty International Hochschulgruppe über Technik ohne Grenzen bis hin zur Muslimischen Studierenden Gemeinde), bei den studentischen Medien funklust (Radio und Fernsehen) sowie natürlich sehr gerne bei uns, V – das Studentenmagazin – egal, ob du schreiben, fotografieren oder layouten möchtest, egal, ob für die Printausgabe oder den Onlineblog.
In jedem Fall – nicht verrückt machen lassen und einen guten Start ins Semester!
von Carla Ober