Manche Erlebnisse verarbeitet man am besten in Gedichtform wie Mohammed Al-Gburi in seinem Gedicht über Sprache und Verständigung auf der Flucht.

Ich kam nach Deutschland und ich habe nichts über die deutsche Sprache gewusst.

Und wenn sie mich herbeiriefen und etwas wissen wollten,

dann sagte ich ihnen: „Ich weiß es nicht.“

Es ist nicht so, dass wir nicht wollen, wir geben unser Bestes.

Ich war erst 20 Tage im Camp und habe seit fünf Tagen Deutsch gelernt.

Ein Mann hatte Schmerzen und der Krankenwagen kam.

Ich musste übersetzen und mit dem Arzt reden.

Das war wie eine stumme und schwere Verlegenheit für mich.

Das bisschen Deutsch, das ich konnte, war für die Leute und mich

Wie ein Strohhalm, an den sich ein Ertrinkender klammert.

Kein anderer konnte es,

Deswegen musste ich jeden Tag übersetzen.

Und mir blieb keine Wahl.

Mein Lebenselixier sind die einfachsten Worte, die ich bitter sage.

von Mohammed Al-Gburi aus dem Irak, studiert Agrarwissenschaft an der FAU.

Dieser Text ist im Rahmen unserer Schreibwerkstatt mit Geflüchteten entstanden.