Wie ist Integration möglich und welche Hilfe kann die Hürden für Geflüchtete reduzieren? Ein Text von dem Geflüchteten Mohammed Al-Gburi darüber, wie Integration in Deutschland gelingen kann.

 

Als ich am Anfang nach Deutschland kam, hatte ich Angst zu sprechen. Und ich wusste nicht, wo ich beginnen sollte, wo ich die Worte beginnen sollte. Aber über einen Zeitraum von fünf Monaten erlernte ich die Fähigkeit zu sprechen, selbst wenn es falsch war. Denn wenn man nicht versucht zu sprechen, ist es wie ein Gefängnis. Man ist in einem Zustand von Verlust und Angst vor der Wahrheit, die man um sich herum sieht.

 

Und die Bitterkeit dieser neuen Sprache macht uns sehr nervös und alle haben Angst vor ihrer Zukunft. Wir wollen unsere Kompetenzen zeigen, aber der Mangel an Sprache macht uns verletzlich und wir fühlen uns lächerlich. Und viele Deutsche denken, wir haben keine Kenntnisse von irgendetwas. Deswegen wollen Viele uns helfen, aber manchmal kommen wir uns vor, wie im Kindergarten.

 

Ich denke, es ist wichtig, mehr praktische Spracherfahrung zu sammeln. Nicht immer nur lesen in der Klasse. Dadurch kommt Integration. Ich möchte über Themen des Lebens diskutieren. Es braucht Austausch und Praxiserfahrung, es braucht die Vision einer Zukunft in Deutschland, es braucht Bildung, damit Integration gelingt. Es braucht auch den Willen und Mut, neue Dinge zu lernen.

Sonst entsteht ein Vakuum.

 

von Mohammed Al-Gburi aus dem Irak, studiert Agrarwissenschaft an der FAU