In unserem Format CaféKlatsch testen unsere Autorinnen Hannah, Verena, Mona und Carla in unregelmäßigen Abständen – je nach Koffeinbedarf – ein Café aus der Region. Dabei gehen sie selbstverständlich vollkommen subjektiv vor und sprechen ausschließlich ihre persönlichen (Nicht-)Empfehlungen aus. Neben der Speisekarte und dem Flair beurteilen sie auch die “Studentability” der Cafés und können euch damit die heißesten Tipps zu den hipsten Locations geben. Das beste Format, um eure neuen Lieblingscafés kennenzulernen! ?
Studentability (Arbeitsklima)
WLAN: ✅? auch im Außenbereich sehr gut, ein Passwort wird nicht benötigt / Steckdosen: ?☹ wenige Steckdosen / Ausbreitungsmöglichkeiten: ????↔️ teils, teils – wir empfehlen den großen weißen Tisch in der Ecke!
Verpflegung
Durchschnittsnote all unserer Bestellungen: 1,8 ? / Preis-Leistungs-Verhältnis: leicht über studentischem Niveau ?? / Cappuccino: 3,10€ / Kuchen: ab 3,20€ / Geeignet für Vegetarier ✅ (viele verschiedene Optionen) und Veganer ❌? (Frühstück, Kuchen und sonstige Gerichte vorwiegend nicht vegan) / Warmes Essen ✅ (verschiedenste Angebote) / Fairtrade: ❌
Flair
Ambiente: angenehm, tolle Sofaecke ??, jedoch kam das französische Flair nicht so rüber; zudem Außensitzplätze / Service: nett, aber Bedienung war nicht so aufmerksam -> Eigeninitiative gefragt! ? / Dateability: Couch mit Hochzeitsfotoflair! ???? / Besonderheit: abends Weinbar mit Käseplatten ?? und Delikatessenverkauf ?, zudem gibt es einen arroganten Frosch! ?
Zitat des Cafébesuchs:
“Man könnte auch meinen wir sind von Instagram” – Mona auf der Suche nach dem perfekten #Shot
C’est La Vie im Bel Ami! Das hat zwar nicht so richtig mit unserem CaféKlatsch zu tun, ist aber französisch – wie auch das Café 😉 – und außerdem reimt es sich und was sich reimt ist gut! Das wusste bereits Pumuckl. Das französische Dolce Vita (ups, das ist ja Italienisch!) kam bei uns aber leider nicht so an. Das mag aber vielleicht auch daran liegen, dass wir die oh so obvious Eiffelturmbilder hinter unserem Platz auf dem Canapé (das ist jetzt aber nun wirklich Französisch!) erst gegen Ende unseres Besuchs entdeckt haben. Zu abgelenkt waren wir von unserer creepy Erdbeertarte… aber alles der Reihe nach!
Es war ein Dienstag. Als wir das Café Bel Ami betraten schien außen noch die glühend heiße Junisonne. Innen endlich die Erlösung: die Illusion eines leichten Lufthauchs weht durch den spärlich besetzten Innenraum des Cafés. Es entgeht unserer Vorstellungskraft, warum sich die zahlreichen Cafébesucher lieber auf den Außenplätzen räkeln. Unsere Rettung: Das Sofa in der Ecke des Raumes, grau gestrichen hinter einem weißen Tisch. Zwei elegant geschwungene Barockstühle runden das Ensemble perfekt ab. Es sieht aus, als wäre es aus einem Schloss gestohlen worden! ?
Geplagt von Durst greifen wir zuerst nach der Sommerkarte, die spritzige Erfrischungen und kalte Eiskreationen verspricht. Die Wahl ist schnell getroffen:
Eine kalte (!) Pfefferminzschokolade, hausgemachter Pfirsicheistee, dazu Stachelbeerkuchen und eine Erdbeertarte… die uns später noch zum Verhängnis wird!
Leider schleichen wir erst zweimal vergeblich suchend um den Tresen, bis die Kellnerin uns die uns gebührende Aufmerksamkeit schenkt. Immerhin, bei einem Platz auf dem königlich anmutenden Sofa hätten wir uns schon einen royalen Service vorgestellt! ?? Stattdessen bekommen wir die bestellte Erdbeertarte… ??
Gut, wir wollen euch nicht länger auf die Folter spannen, seht selbst:
Dieser verstörende Anblick schlägt leider auch ein bisschen in den Geschmack über, wobei Geschmack es nicht so ganz trifft, es ist eher die zäh-latschige aber matschige Schuhsohlenkonsistenz, die dazu führt, dass das Stück Tarte eine doch noch sehr gnädige 2,7 in unserer Bewertung bekommt und damit den Gesamtdurchschnitt unserer Beststellung deutlich herabsetzt. Eigentlich sehr überraschend, da Verena erst in der Woche zuvor eine grandios-geniale Schokotarte dort verzehrt hatte, was zu der verhängnisvollen Empfehlung “Nimm doch die Erdbeertarte” führte. Wir halten fest: Schokotarte: ja!, Erdbeertarte: NEIN!
Zum Ausgleich sind beide Getränke nicht nur sehr erfrischend sondern auch extrem lecker und haben uns durchaus überrascht. Auch der Stachelbeerkuchen geht mit einer soliden 2,0 in die Bewertung ein. Insgesamt sind wir mit den Gerichten sehr zufrieden, trotz des einen “schwarzen Schafes” (for the record: We ? schwarze Schafe)!
Bel Ami – ist das nicht eigentlich Französisch? Die französische Ausrichtung war uns eingangs gar nicht bewusst, spiegelt das Mobiliar das doch nicht so recht wider. Nach und nach fallen uns Kleinigkeiten auf, wie zum Beispiel die zahlreichen Fotografien des Eiffelturms, die die Wand hinter uns schmücken, die französischen Weine, die mit anderen Delikatessen auch zum Verkauf angeboten werden und die Frau im Logo des Cafés, die Assoziationen an die Bourlesque-Tänzerinnen im Moulin Rouge in Paris weckt.
Sicherlich herrscht im Bel Ami aber zu einer späteren Stunde, wenn das Café sich in eine Weinbar verwandelt und Käseplatten gereicht werden, eine veränderte Atmosphäre, die bestimmt auch die perfekte Bühne für ein Date bietet – auf der royalen Couch bei Kerzenschein! ?
Nachmittags und gerade bei großer Hitze gibt es aber bessere Locations in Erlangen, um für Klausuren zu pauken, Hausarbeiten zu bewältigen oder für ein gemeinsames Treffen einer Referatsgruppe. Es sind durchaus größere Tische mit Ausbreitungspotential für Laptop, Bücher und Co vorhanden, aber die gemütliche Atmosphäre eines Lesecafés sucht man vergeblich. Dies ist aber natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Von Verena Knöll und Mona Enßlin
Welche Cafés wir bisher schon für euch getestet haben, könnt ihr hier sehen.
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