„knackige 20 Minuten emotionaler Tanz“ wurde one more drama in unserer Arena Teamgruppe von der künstlerischen Leitung angeworben, aber wie genau können wir uns das vorstellen?
One more drama – Freitag, 21. Juni 2019; 18 Uhr
Marie Hanna Klemm führte das Publikum in ihrer Performance durch einen inneren Konflikt, mit welchen Themen sie sich in diesem auseinandersetzte blieb offen für eigene Interpretationen.
Im Festivalkatalog wird das Stück als ein „innerer Dialog über den intensiven Versuch, sich der eigenen Einsamkeit zu stellen“ bezeichnet. Fängt man die Gedanken der Zuschauer*innen nach dem Stück ein, so kann man schnell erkennen, dass dieser Versuch von jedem*jeder anders gedeutet wurde. Während die einen die Flucht in eine überstürzte Liebe sehen, meinen die anderen das Fremdgehen der Künstlerin zu erkennen. Es wird das Bild einer selbstbewussten Frau gezeigt, die dem klassischen Bild des „anständigen Mädchens“ entgegenwirken möchte, es jedoch nicht schafft aus den gesellschaftlichen Konventionen auszubrechen.
Während ihre Bewegungen teilweise lächerlich wirkten, wurde man im nächsten Moment wieder in die Realität einer jeden Frau zurückgeholt. Es werden die Probleme aufgezeigt, mit denen alle zu kämpfen haben – vor allem Unsicherheit.
Wie interagieren wir in einer Welt, in der scheinbar jeder auf sich allein gestellt, in der Social Media noch wichtiger als jemals zuvor ist? Marie Hanna Klemm kann keine Antworten auf diese Frage geben, sie ruft aber die Problematik allen im Publikum in den Kopf. Die Performance zeigte die Unsicherheiten, die jeder schon einmal gefühlt hat. Die Verlustängste, die alle schon einmal hatte.
Es war ein Stück, das jedem/ jeder im Publikum den Spiegel vorgehalten hat, weswegen es auch so unterschiedlich gedeutet werden konnte. Es bot die Möglichkeit zur Identifikation und zur Selbstreflexion.
Von Arena / Lara Kulczak
Redaktion: Öffentlichkeitsarbeit Arena / Julia Joppich und V – das Studimagazin.