Nächsten Mittwoch laden die Diversity Scouts zu einem wissenschaftlichen Vortrag mit dem Thema „Ideologien, Strategien und die Vernetzung der ‘Neuen Rechten'” ins Kollegienhaus ein.

 

Wir haben uns mit Scout Julia getroffen, um mehr über die Veranstaltung und das Projekt herauszufinden.

 

V: Wer bist du?

Ich bin Julia und stehe kurz vor dem Abschluss meines Masterstudiums in Romanistik. Außerdem arbeite ich für das Büro für Gender und Diversity als Diversity Scout an der PhilFak.

 

Diversity Scout Julia. Foto: privat

V: Was sind eigentlich diese Diversity Scouts?

Wir Diversity Scouts stehen peer-to-peer für Studis in vielfältigen Studien- und Lebenssituationen als Ansprechpersonen zur Verfügung. Außerdem vernetzen wir Studierende und studentische Gruppen, die sich mit dem Themenbereich Diversity, wie internationalem Hintergrund, sexuellen Orientierungen und geschlechtlicher Identität, sozialer Herkunft, Care-Aufgaben oder Beeinträchtigungen beschäftigen und organisieren dazu Veranstaltungen.

Was genau die Diversity Scouts sind, könnt ihr auch hier lesen.

 

V: Warum bist du Scout geworden?

Da ich mich schon lange für Antirassismus, Feminismus und soziale Gerechtigkeit interessiere, war die Hiwi-Stelle als Diversity Scout für mich eine gute Gelegenheit, mich neben meinem Studium, Nebenjob und Mama-Sein an der Uni einzubringen. Mir ist es wichtig, sich gegen Diskriminierung einzusetzen und dem konservativen Backlash entgegenzuwirken, wie wir es mit unserer nächsten Veranstaltung tun.

 

V:  Wie bist du auf die Idee gekommen diese Veranstaltung zu organisieren?

Ich denke, wir alle haben schon rechte Äußerungen an der Uni mitbekommen. Gruppen und Einzelpersonen der „Neuen Rechten“ versuchen immer wieder ihre Propaganda zu verbreiten, was auch zu Übergriffen führt. In Reaktion auf das Flyern der Identitären Bewegung an Wohnheimen 2017 gab es von der FAU, dem Studentenwerk und der Stuve die Aktion „Menschenwürde = unantastbar“. Unserem Team war es wichtig, aktuell über die „Neue Rechte“ zu informieren und eine Diskussionsrunde über den Umgang damit anzubieten.

 

Quelle: Büro für Gender und Diverstiy

 

V:  Wieso ist dir persönlich dieses Thema wichtig?

Der Rechtsruck in der Gesellschaft und in vielen Ländern ist unübersehbar. Täglich werden Menschen angegriffen, die nicht in das Weltbild von Neonazis und anderen Rechtsextremen passen. Seit 1990 gab es über 200 Tote durch rechte Gewalt in Deutschland. Und die „kulturelle Hegemonie“ der „Neuen Rechten“ schreitet voran, was wir auch in der Verrohung der Sprache und bspw. der Behandlung von Geflüchteten beobachten können. Dem sollten wir nicht einfach zusehen.

 

V:  Wer ist die Referentin?

Birgit Mair vom Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung ist Diplom-Sozialwirtin und Rechtsextremismus-Expertin aus Nürnberg. Sie hat schon zahlreiche Vorträge zu Neonazismus und Rassismus gehalten, Zeitzeugengespräche organisiert und z. B. zu den Opfern des NSU publiziert.

 

V:  Wann und wo findet die Veranstaltung statt?

Die Veranstaltung findet am 17.7. um 18:30 Uhr im Kollegienhaus 0.016* statt. (*Einlassvorbehalt: Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, können von der Veranstaltung ausgeschlossen werden.) Wir hoffen, dass trotz der Prüfungszeit viele Menschen kommen, also sagt es weiter!

 

V: Habt ihr/du noch weitere Veranstaltungen geplant?

Da ja bald die Semesterferien anstehen und manche im Sommer nicht hier sind, wird es auch bei uns vorübergehend etwas ruhiger. Wir freuen uns aber immer über Anregungen und informieren euch weiterhin auf Facebook und Instagram über andere interessante Veranstaltungen. Spätestens im neuen Semester fangen wir wieder mit der Planung von neuen Veranstaltungen an!

 

Das Interview führte Christoph Wusaly

 

Auch unser Redaktionsmitglied Christoph ist selbst als Diversity Scout an der FAU tätig.