Nach dem Klimastreik am Freitag mit geschätzt über 5000 Teilnehmer*innen war es noch lange nicht vorbei. Die Erlanger Ortsgruppe der Organisation Extinction Rebellion hat im Anschluss einen Rave organisiert.

Der sehr erfolgreiche Klimastreik in Erlangen (angeblich die größte Demonstration in Erlangen seit Jahrzehnten) war nach der eigentlichen Demonstration noch lange nicht vorbei. Die Ortsgruppe Erlangen der Organisation Extinction Rebellion organisierte im Anschluss an den Klimastreik einen Rave mit Musik, einem aufschlussreichem Infostand, sowie einer Gedenkstätte für den gerade brennenden Regenwald.

Foto: Michael Osbeck (XR Foto UG)

Extinction Rebellion ist weltweit aktiv und gibt es in Erlangen seit Mai. Der Name bedeutet grob übersetzt “Aufstand gegen das Aussterben”. Die Forderungen der Gruppe sind sehr allgemein gefasst und beinhalten unter anderem einen Systemwandel und dass die Regierungen erkennen, dass ein Klimanotstand existiert. Um diese Forderungen durchzusetzen, werden gewaltfreie Aktionen des zivilen Ungehorsams unternommen.

Rede von Extinction-Rebellion-Mitglied Karim;
Foto: Michael Osbeck (XR Foto UG)

So auch am 20.09. am Schlossplatz. Um 17 Uhr ging es mit einer kurzen Begrüßung los, danach fing das Programm an, das gut mit DJ-Sets und  Redebeiträgen durchmischt war. Vor allem der Unmut über das an diesem Tag verabschiedete  Klimaschutzpaket wurde kundgetan.

Die Regenwald-Gedenkstätte im Dunkeln; Foto: Michael Osbeck (XR Foto UG)

Doch nicht nur das hatte der Rave zu bieten. Die Gruppe ließ sich etwas ganz besonderes einfallen: Eine Gedenkstätte für den Regenwald. Eine kleine Ansammlung kahler Bäume wurde mit einer Girlande aus Bildern vom brennenden Regenwald, sowie einer Rede von Johannes Hahn, die im Rahmen einer Extinction-Rebellion-Aktion in Düsseldorf vor dem brasilianischen Konsulat gehalten wurde. Außerdem konnte man durch einen angebrachten Knopf die gesamte Baumreihe in Rauch versetzen, was das Ganze nur noch eindrücklicher machte.

Extinction Rebellion hat es an diesem 20.09. tatsächlich geschafft, eine kleine Party zu feiern, aber trotzdem die Ernsthaftigkeit der derzeitigen Klimasituation nicht außer Acht zu lassen. Eine nachdenkliche, aber auch frustrierte Stimmung spürte man im Laufe des Abends immer wieder. Zum Abschluss gab es noch einen sogenannten “Die-In”. Alle legten sich für sieben Minuten lang auf den Boden und es war ganz still. Eindrücklich still. Die Stille wurde mit dem Fakt, dass aktuell durchschnittlich alle sieben Minuten eine Tierart ausstirbt, beendet.

Auch wenn die Situation momentan etwas aussichtslos erscheinen mag, man merkt: Aufgeben will hier keiner.

 

Von Joana Hammerer