Ein Interview mit Sophie, 23, Sängerin.

Mit 10 Jahren inspiriert Sophie der Film „Dreamgirls“ mit Beyonce zunächst Schauspielerin und später das Musical „Elisabeth“, Musicaldarstellerin zu werden. Auch beim ESC Clubkonzert 2015 und als Teilnehmerin einer Castingshow sammelt sie Erfahrungen in der Musikbranche und schließt ihr Studium in Berlin mit Bestnote ab.

Heute ist Sophie Sängerin und liebt vor allem den Facettenreichtum ihres Berufes.

In einem Interview erzählt sie mir von ihrem Weg erfolgreiche Sängerin zu werden, vor allem aber wie man sich von Rückschlägen nicht unterkriegen lässt und seine Träume Heute und nicht Übermorgen in Angriff nimmt.

„Und ihr fragt mich was ich jetzt mach? Ich fahr noch’n bisschen im Kreis solang ich hier bleib, mach ich auch nichts falsch.“

Wir Studenten*innen kennen es doch alle. Die Fragerei nach unserer Zukunft, vor allem aber nach unseren beruflichen Plänen. Selten hat man die perfekte Antwort parat, macht sich selbst Gedanken über die eigenen Wünsche und fragt sich wie und ob man große Ziele erreicht.

Sophies Single „Im Kreis“, die im September 2021 erschien, handelt von diesen Momenten. Vor allem aber vom Entscheidungentreffen und dass man sich hierbei auch mal Zeit nehmen darf – die Gedanken eine extra Runde im Kreisverkehr drehen lassen, bevor man eine Ausfahrt nimmt und sich hierbei selbst treu bleiben.

„Und ihr sagt ich brauch ‚nen Plan – da sind viel zu viele Straßen – doch ohne Ziel in Sicht setz ich den Blinker nicht, will noch kein Haus mit Garten.“

Träume zu Taten werden lassen

Nach ihrem Studienabschluss im Mai 2021 setzt sich Sophie das Ziel noch im selben Jahr eine EP mit mehreren Single-Auskopplungen rauszubringen. „Ich wusste, dass ich jetzt Vollgas Musik machen muss“, verrät sie. Zusammen mit einem Team aus Profis und Freunden hat Sophie zu ihrem Song auch ein Musikvideo produziert und ihr aufwendiges Vorhaben in Realität umgesetzt. Das Wichtigste sei es, vor Perfektionsdrang nicht in eine Schockstarre zu verfallen, der ideale Moment würde eh nie kommen und es sei besser eine Sache mit 70% tatsächlich anzustoßen, als die 100% nie zu geben, erzählt die 23-Jährige.  

In ihrer Wohnung hat sie ein kleines Home-Studio eingerichtet, in dem sie zusammen mit ihrem Produzenten Hagen Paul Hoffschmidt ihre Musik schreibt, produziert und aufnimmt. „Januar und Februar dieses Jahres war ich nur am Songs schreiben.“ Und auch die Rollschuh-Performance aus ihrem Musikvideo musste geübt sein. Sophie bereitete sich in einem Rollschuhkurs auf die Einlage vor und das Tempelhofer Feld bot sich als Probekulisse auch perfekt an.

„Nur euer Gegenlicht blendet mich, seh‘ nur noch eure Zweifel.

Ausdauer zeigen

Kein Talent bleibt vor Stolpersteinen bewahrt, so auch Sophie nicht. 2015 kam Sophie in die Endauswahl des ESC Clubkonzerts, musste bei der Entscheidung jedoch eine „Niederlage“ einstecken. Entscheidend ist laut Sophie jedoch die Langstrecke, auf der man Ausdauer zeigen muss. Rückschläge sind nur Momentaufnahmen und werden einem wahrscheinlich auch nicht nur einmal begegnen. „Man weiß nie alles von Anfang an, es ist einfach ein Prozess, in dem man ständig etwas Neues lernt und sich als Mensch und Musiker ständig weiterentwickelt.“

Anstelle sich von Konkurrenz einschüchtern zu lassen, hilft ihr und inspiriert sie der persönliche Austausch mit anderen Künstler*innen.

„Das Navi ist aus, weil ich’s nicht brauch, lass mich einfach treiben.“

Größenwahnsinn beibehalten

Was ist nun aber Sophies nächste Ausfahrt, die sie ansteuert? Vor kurzem kündigte sie ihren Nebenjob und freut sich vor allem darauf wieder live zu spielen, neue Songideen umzusetzen und ihre neuste EP „Kopf in den Wolken“ am 26. November erfolgreich zu veröffentlichen.

Andere dazu inspirieren ihren eigenen Weg zu gehen, gelingt ihr somit auch ganz nebenbei!

von Viktoria Pachom

Bilder: Milena Wegner