Da der Studiengang Berufspädagogik an der FAU ziemlich unbekannt ist, erklärt Johanna hier für euch, worum es geht.
Berufspädagogik Technik ist Lehramt für berufliche Schulen, das heißt, ich unterrichte nach erfolgreichem Abschluss an Berufsschulen, Technikerschulen oder an Fach- und Berufsoberschulen. Es gibt ebenfalls die Fachrichtung für Elektro- und Informationstechnik.
Bei uns kann man auch berufsqualifiziert studieren – dies bedeutet: Techniker*innen, Meister*innen und auch Personen mit Fachabitur können hier genauso studieren wie Absolvent*innen, die von einem Gymnasium kommen. Ich habe mein Abitur auf dem Gymnasium gemacht und gehöre somit fast zu den Ausnahmen.
Nach meinem Abschluss habe ich mich für eine Ausbildung entschieden, da ich der Meinung war, dass es für mich so das Beste ist. Jedoch merkte ich während der Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin, dass ich später ausbilden möchte. Allerdings nicht im Betrieb, sondern in der Schule. Die Schule ist der Ort, an dem nicht nur das fachliche Wissen vermittelt wird, sondern auch das Allgemeinwissen. Beides in Kombination ist sehr wichtig, wie ich selbst erleben durfte.
Unser Studiengang birgt auch andere Vorteile, als nur zu lernen, wie man Wissen weitergibt: Berufspädagogik ist ein Bachelor-/Masterstudiengang. Wir schließen mit dem Bachelor of Science ab. Mit diesem ist es möglich, ohne Weiteres in die Industrie zu wechseln. Weiter geht es mit dem Master of Education. Die Masterarbeit ist gleichzeitig das erste Staatsexamen (Vorteil gegenüber anderen „Lehrämtlern“).
Die technischen Fächer finden an der Technischen Fakultät statt. Hier ist man je nach Fachrichtung entweder an die Elektrotechnik-Studierenden oder, wie ich, an die Maschinenbau- und Wirtschaftsingenieurwesen-Studierenden angeschlossen. Die Pädagogik-Fächer finden zusammen mit den Wirtschaftspädagogen an der WISO in der Langen Gasse in Nürnberg statt.
Da man in diesem Studiengang noch ein Zweitfach benötigt, kann es sein, dass noch ein weiterer Studienort hinzukommt. Ich belege Sozialkunde als Zweitfach und bin somit zusätzlich noch in der Findelgasse in Nürnberg zu finden.
Es gibt ganz viele verschiedene Zweitfächer: Metalltechnik, Elektro- und Informationstechnik (hier kommt es auf das Hauptfach an), Physik, Informatik, Mathematik, Deutsch, Berufssprache Deutsch, Englisch, Sport, evangelische Religion und auf Antrag Sozialkunde. Es ist also für jeden etwas dabei. Man hat auch die ersten zwei Semester noch Zeit, sich zu entscheiden.
Ihr glaubt jetzt, das klingt alles etwas kompliziert? Glücklicherweise ist es aber nicht so. Es lässt sich alles relativ gut miteinander vereinbaren, auch wenn man – wie ihr gesehen habt – drei Studienorte hat.
Falls ihr noch Fragen zum Studiengang habt oder neue entstanden sind, findet ihr hier die Webseite des Studiengangs oder ihr könnt die Facebook– und Instagram-Seite „Berufspädagogik Technik“ kontaktieren.
Von Johanna Wegert