„Wenn ich einer treu bin, leiden die anderen. Ich liebe einfach alle.“ – Don Giovanni

Don Giovanni ist eine der größten und bekanntesten Opern Mozarts aller Zeiten.
Original aufgeführt in Prag im ehemaligen National Theater am 29. Oktober 1787.
Das Meisterwerks Wolfgang Amadeus Mozarts und Lorenzo Da Ponte lebt nun derzeit auf der Bühne des Staatstheaters Nürnbergs weiter und ich hatte die Ehre meine aller erste Oper ganz hautnah mitzuerleben.       

Bühnenbild Don Giovanni

Die fiktive Hauptfigur Don Giovanni liebt alle Frauen und kann keiner Treu bleiben. Er unterwirft sich keinen moralischen Gesetzen und sucht verantwortungslos, nach jedem gebrochenen Herzen, die nächste Dame zu verführen. Seine Begierden und Ausschweifung kennen keine Grenzen und im Eifer des Gefechts, um seine Lügen zu vertuschen, kommt es sogar zu einem Mord.  Der Frauenheld wird von seinem Diener Leporello zunächst noch beneidet, doch es ist vorhersehbar, dass Don Giovanni kein gutes Ende finden wird, denn wer ein unmoralisches, verderbliches Leben führt, den soll der Teufel holen.

Auch wenn es mich etwas sehr befremdet hat, auf einmal gespitzte Hüte und Fackeln auf der Bühne zu sehen, welche doch sehr an den Ku Klux Klan erinnern, sollen diese eventual Don Giovanni Fall in die Hölle um so mehr symbolisieren, da dort nur die verderblichsten aller Geschöpfe ihr Unwesen treiben.  

Als Don Giovanni konfrontiert und gefragt wird, ob er denn sein haltloses Leben bereue, verneint er dies vehement mit seinen letzen Worten: „No, No, No!“ und fährt somit hinunter in die Hölle.

Die Oper ist in 2. Akte geteilt. 3 Stunden Aufführungszeit und mit einer Pause von ca. 25 Minuten. Die ZuschauerInnen werden in dieser Zeit Zeuge von ausschweifenden Feiern und der Verherrlichung eines zügellosen und „freien“ Lebensstils Don Giovannis. Im nächsten Moment werden sie vereinnahmt von Tragödie und Rachegelüsten der Menschen, die mit Don Giovanni auch nur irgendwie in Kontakt gekommen sind oder deren Herzen durch ihn gebrochen wurden.

Da dies tatsächlich mein erster Besuch einer Oper war hat mich die Aufführung, die Music, der Gesang zutiefst beeindruckt und ich habe die vollen 3 Stunden gebannt und zur Musik wippend mitgefiebert. Gesungen wird auf Italienisch. Dennoch helfen zwei Monitore zur linken und zur rechten Seite der Bühne mit Untertiteln auf jeweils Deutsch und Englisch aus.  Ich kann den Besuch dieses Stücks dringend weiterempfehlen, egal ob bereits Opernliebhaber oder Opern Neugängern sowie mir. Noch dazu war es ebenso das erste Mal, dass ich ein Live-Orchester miterleben durfte und das Orchester war für mich wirklich ein absolutes Highlight und hat mich nicht enttäuscht.

Tickets findet ihr unter: https://www.staatstheater-nuernberg.de/spielplan-23-24/don-giovanni/27-01-2024/1930

BESETZUNG:

Don Giovanni: Samuel Hasselhorn
Der Komtur: Taras Konoshchenko
Donna Anna: Julia Grüter/ Heather Phillips
Don Ottavio: Sergei Nikolaev/ Martin Platz
Donna Elvira: Corinna Scheurle
Leporello: Wonyong Kang
Masetto: Demian Matushevsky
Zerlina: Andromahl Raptis/ Chloe Morgan

Musikalische Leitung: Roland Böer
Regie: Vera Nemirova
Bühne: Jens Kilian
Kostüme: Marie-Luise Strandt
Licht: Ingo Bracke
Chor: Tarmo Vaask
Dramaturgie: Georg Holzer

Alle Bilder wurden freundlicherweise vom Staatstheater Nürnberg / Bettina Stoess bereitgestellt.

von Nancy Hein