Sabrina steht am Ende ihres Studiums. Eigentlich eine prima Sache, doch Zukunftsängste halten sie nachts wach.
Es ist zwei Uhr morgens. Ich liege in meinem Bett, hellwach und bin nicht fähig zu schlafen. Meine Gedanken kreisen in meinem Kopf und entwickeln sich allmählich zu einem unüberwindbaren Strudel aus Unsicherheit. Wie geht es weiter?
Ich stehe am Ende meines Studiums. Bisher hatte ich immer einen Plan in meinem Leben. Abi – Bachelor – Master – aber dann? Auf einmal tut sich da ein Abgrund auf, eine gähnende Leere, die ich nicht füllen kann. Klar, Bewerbungen schreiben und hoffentlich einen Job bekommen. Aber was für einen?
Was willst du später mal machen? Diese Frage bekommt man schon als Kind gestellt, fantasiert rum: Astronaut*in, Präsident*in, Zirkusdirektor*in. Aber jetzt, wo der Moment gekommen ist: Was willst du wirklich mal werden? Die Antwort: Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was ich werden will. Ich weiß nicht, was ich machen will.
Hinzu kommt die Unsicherheit. Habe ich mich denn bisher richtig entschieden? Mit der Wahl für ein Studium stellen wir bereits eine ganz entscheidende Weiche für unser Leben, die die Richtung vorbestimmt. Vielleicht hätte ich doch etwas Kreativeres studieren sollen. Mein Studium hat mir immer Spaß gemacht und ich bereue es nicht. Doch damals musste man sich auch nur überlegen, was man die nächsten paar Jahre machen möchte und zur Not wechselt man eben nochmal.
Aber jetzt erscheint mir die Entscheidung für einen Beruf fundamental wichtig. Ich habe Bilder vor Augen von Menschen, die jahrelang unglücklich in einem Job feststecken, den sie hassen und mit dem sie sich jeden Tag quälen. Ich habe Angst, dass es mir auch so gehen könnte.
Und der Druck wird immer größer. Von allen Seiten kommt die Frage: “Was hast du denn nach deinem Master vor?” Egal, ob ich mit meiner Oma telefoniere oder mit Freunden quatsche. Der enttäuschte Blick in den Augen meines Gegenübers, wenn ich ehrlich antworte, dass ich es nicht weiß, zeigt mir, wie unbefriedigend diese Antwort ist. Mir gibt dies das Gefühl, den Erwartungen nicht gerecht zu werden. Und so denke ich immer öfter: Ich brauche einen Plan!
Vom vielen Grübeln habe ich Kopfschmerzen bekommen. Und zu einer Lösung hat das auch nicht geführt. Und so dreht sich der Strudel weiter und ich versuche, zu akzeptieren, dass es keinen Sinn hat, sich über die Zukunft den Kopf zu verbrechen. Schließlich nehme ich mir vor, Schritt für Schritt vorzugehen. Erstmal die Masterarbeit schreiben, dann überlegen, was danach kommt.
Irgendwann schlafe ich ein. Doch ich bin mir sicher, das war nicht meine letzte schlaflose Nacht.
Von Sabrina Ahmed
Lest hier den Artikel von Annika Schwarm, wie es hier im Arbeitsleben geht.
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